Die St. Johannes-Gemeinde Oberursel

Eine Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) 

Liturgiekreis "Venite adoremus"

Lutherische Messe

Eine Gruppe von Pfarrern und Laien aus dem Kirchenbezirk Hessen-Süd hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Schatz der traditionellen abendländischen Liturgie zu pflegen und neu zu entdecken – gottesdienstliche Bräuche, die der lutherischen Kirche in der Reformationszeit noch selbstverständlich waren, und die auch heute Menschen ansprechen können. Unter dem Leitspruch "Venite adoremus!" (lateinisch, Kommt, lasset uns anbeten!) feiern wir in der ehemaligen Krankenhauskapelle St. Elisabeth in Eltville (Rheingau) einmal monatlich „die heilige Messe der evangelisch-lutherischen Kirche“ (Ev.-Luth. Kirchenagende). Die Liturgie folgt der Ordnung der SELK und wird in festlicher Form gefeiert.

 

 

Der nächste Gottesdienst ist geplant für Freitag, den 29. März 2024, 17.00 Uhr.

Fotos und weitere Informationen finden Sie hier

 

Mysterium fidei (Das Geheimnis des Glaubens)

 

Im Zentrum der Gottesdienste stehen die Verkündigung des Evangeliums und die Feier des Altarsakraments. Christus schenkt uns seine geheimnisvoll verborgene und doch reale Gegenwart in seinem Wort und in Brot und Wein. Unfassbares Zeichen der Liebe Gottes!

 

Adiaphora

Farbige Messgewänder, die Verwendung von Weihrauch oder das Niederknien und sich Bekreuzigen sind im evangelischen Gottesdienst heute kaum noch anzutreffen. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um altkirchliche Übungen und Zeremonien, die von den Vätern der Reformation keineswegs abgeschafft wurden. Luther selbst weist z.B. in seiner Gottesdienstordnung von 1523 (Formula missae et communionis) ausdrücklich auf die Möglichkeit hin, die Verlesung des Evangeliums mit Weihrauch zu umrahmen. Bei den genannten Zeremonien handelt es sich nach Ansicht der Reformatoren um „Adiaphora“, d.h. um „Mitteldinge“, deren Gebrauch weder vorgeschrieben noch verboten ist. Wenn sie der Erleichterung der Anbetung, der Förderung der Andacht oder der Steigerung der Feierlichkeit des Gottesdienstes dienen, darf man sie verwenden.

 

Venite adoremus

Martin Luther konnte sich übrigens durchaus vorstellen, die lateinische Sprache im Gottesdienst auch weiterhin zu gebrauchen. Daher werden auch lateinische Gesangsstücke im Rahmen der heiligen Messe verwendet.

 

Mit Fragen oder Anregungen zur Feier der Lutherischen Messe in Eltville wenden Sie sich bitte an Herrn Pfr. i. E. Rudolf Spring (E-Mail: retterling@freenet.de).

 

Das lutherische Bekenntnis zur Messe

Die Reformatoren entgegnen dem Einwand ihrer Kritiker, dass die Evangelischen keine Messe feiern würden: „Man hält den Unseren zu Unrecht vor, daß sie die Messe abgeschafft haben sollen, doch es ist öffentlich, dass sie bei uns mit größerem Ernst und Andacht gefeiert wird als bei den Widersachern“ (Augsburger Bekenntnis von 1530, Artikel 24: Von der Messe).

 

Alle Fotos: Helmut Höller